


Fusion mit Praxair Linde weiß nichts von Genehmigung
Stand: 18.10.2018, 16:35 Uhr
Hat das monatelange Zittern jetzt ein Ende? Laut einem Medienbericht ist der Weg für die Gase-Fusion zwischen Linde und Praxair frei. Die US-Wettbewerbshüter haben angeblich dem Zusammenschluss zugestimmt. Linde weiß allerdings von nichts.
Linde hat nach eigenen Angaben bisher keine Kenntnis von einer Genehmigung der Fusion mit dem Industriegase-Rivalen Praxair durch die US-Wettbewerbsbehörde FTC. "Uns liegen keine diesbezüglichen Informationen vor", sagte ein Sprecher am Nachmittag. "Die noch ausstehende Entscheidung trifft die FTC".
Das "Manager Magazin" hatte am Morgen berichtet, dass die amerikanischen Kartellwächter der FTC grünes Licht für den Deal von Linde und Praxair signalisiert haben. Die Behörde erteilte eine mündliche Zustimmung. Das formale Dokument soll in den nächsten Tagen folgen.
Die Manager von Linde und Praxair könnten also aufatmen. Hätte es nämlich bis Mittwoch kommender Woche kein Placet der US-Wettbewerbsbehörde gegeben, wäre die Milliardenfusion gescheitert. Beide Konzerne hatten sich den 24. Oktober als Deadline für das Vorhaben gesetzt.
Aktien auf Rekordhoch
Dementsprechend groß war der Freudensprung der Anleger. Die Aktie von Linde schoss zeitweise um zehn Prozent in die Höhe und erreichte mit 228,60 Euro ein neues Rekordhoch. Im weiteren Verlauf schmolz das Plus allerdings auf weniger als vier Prozent ab.



B5 Börse 07.35 Uhr: Linde-Praxair-Fusion einen Schritt weiter
Die Zustimmung aus den USA hatte zuletzt als unsicher gegolten. Die FTC hatte Linde und Praxair mit härteren Auflagen gedroht, die über den bisher vereinbarten Verkauf eines Umsatzes von 1,4 Milliarden Euro hinausgehen sollten. Anfang Oktober machten Linde und Praxair daher weitere Zugeständnisse. Sie verständigten sich mit einem Konsortium aus dem deutschen Industriegasehersteller Messer und dem Finanzinvestor CVC Capital Partners auf eine Übernahme weiterer Geschäftsteile.
Rest-Aktionäre werden abgefunden


Linde am Ziel?
Sollte die Fusion tatsächlich nun durchgehen, wird es künftig die neue Aktie Linde plc geben. Die gut acht Prozent der Linde-Aktionäre, die bisher ihre Papiere nicht umgetauscht haben, würden dann zwangsweise abgefunden. Laut einem externen Gutachten beträgt die Abfindungssumme 188,24 Euro je Aktie. Das ist deutlich weniger als die neue Linde-Aktie jetzt kostet.
Linde und Praxair wollen sich zum größten Industriegasehersteller der Welt zusammenschließen. Mit 80.000 Mitarbeitern und rund 28 Milliarden Euro Jahresumsatz würden sie ein Viertel des Weltmarkts beherrschen.
nb
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