


Mediengerücht Wird Smart halb chinesisch?
Stand: 27.03.2019, 06:44 Uhr
Mit seiner Kleinwagenmarke macht Daimler seit Jahren Verluste. Der Druck auf die neue Smart-Chefin wächst. Nun scheint ein Retter in Sicht zu sein: Der chinesische Großaktionär Geely soll das Steuer bei Smart übernehmen.
Im April beginnt die für die Branche sehr wichtige Auto-Show in Shanghai. Kurz zuvor könnte ein neues Kapitel in der 20-jährigen Geschichte von Smart aufgeschlagen werden. Wie die "Financial Times" meldete, steht Daimler vor dem Verkauf eines 50-Prozent-Anteils an seiner Marke Smart nach China. Die Kleinwagen-Marke soll zur Hälfte an den Großaktionär Geely Automobile abgegeben werden.
Källenius muss aufräumen
Die Daimler-Manager hätten dann eine Sorge weniger. Nachdem der Gewinn des Autobauers im vergangenen Jahr um 30 Prozent eingebrochen ist, steht vieles auf dem Prüfstand bei den Schwaben. Der künftige Daimler-Boss Ola Källenius, der in zwei Monaten Dieter Zetsche ablöst, muss sparen und möglichst schnell Fortschritte liefern. Eine Möglichkeit wäre die Beerdigung der Kleinwagen-Marke. Davor schreckte Zetsche noch zurück.
Eine andere Option ist ein starker Partner. Seit Wochen tingelt die neue Smart-Chefin Katrin Adt durch die Welt und sucht nach einem Partner für den "Bonsai-Benz". Adt muss bald erklären, wie sie Smart endlich in die Profitabilität führen will.
Zweite Chance für Smart in der Elektro-Ära
Ab 2020 soll es nur noch Smarts mit Elektroantrieb geben. Die Stromoffensive sei eine zweite Chance für die Kleinwagenmarke, meint Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer. Vor allem in China hätte der E-Smart Potenzial. "Die Zukunft des Smarts liegt in Fernost", sagt ein Daimler-Insider dem "Handelsblatt".
Der Autokonzern Geely wäre der ideale Retter. Die Chinesen streben eine engere Zusammenarbeit mit Daimler an. Geely-Gründer Li Shufu hatte im Februar vergangenen Jahres 9,69 Prozent an Daimler erworben. Der überraschende Einstieg hatte damals eine Debatte ausgelöst, ob Transparenzregeln verschärft werden sollen.
nb
Die Neuheiten des Genfer Autosalons 2019 Piëch, Polestar, Pininfarina und Cupra im Blick