


Nummer eins unter den Premium-Marken Mercedes schafft achtes Rekordjahr in Folge
Stand: 09.01.2019, 08:37 Uhr
Eine starke Nachfrage in China hat der Marke mit dem Stern 2018 erneut ein Rekordabsatzjahr beschert. Nur in Europa und Nordamerika verkaufte Daimler weniger Autos. Im Duell mit BMW sehen sich die Schwaben weiter vorne.
"2018 haben wir zum dritten Mal in Folge unsere Position als Nummer eins unter den Premium-Automobilmarken gefestigt", sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche. Insgesamt setzte die Kernmarke Mercedes 2,31 Millionen Fahrzeuge ab - 0,9 Prozent mehr als 2017. Es ist das achte Rekordjahr hintereinander.
Konkurrent BMW hat noch keine Verkaufszahlen für seine weiß-blaue Kernmarke vorgelegt. Experten halten es aber für unwahrscheinlich, dass die Bayern die Schwaben 2018 überholt haben könnten.
BMW sieht sich als weltgrößter Premium-Autobauer
Die Münchner haben lediglich ihren Konzernabsatz bisher veröffentlicht. Demnach wurden von den drei Marken BMW, Mini und Rolls-Royce im vergangenen Jahr ein Prozent mehr, nämlich insgesamt 2,49 Millionen Fahrzeuge verkauft, teilte Vorstandschef Harald Krüger auf Twitter mit. Damit sei der BMW-Konzern im 15. Jahr der weltgrößte Premium-Autobauer.
Branchenbeobachter halten solche Kennzahlen für Marketing-Spielereien. "Man redet ja von Premiummarken und nicht von Premiumkonzernen", monierte Analyst Frank Schwope von der NordLB. Der Autoexperte glaubt: "Mercedes liegt vor BMW, ganz klar." Schwope geht davon aus, dass Mercedes beim Absatz momentan einen sehr großen Vorsprung gegenüber BMW hat. "Langfristig wird es sicher ein Zweikampf bleiben, Audi ist die nächsten Jahre erstmal abgeschlagen."
Bei den Premiummarken hat Mercedes die Nase vorn
Mercedes hatte in der Vergangenheit den Spitzenplatz im Premiumsegment lange wie selbstverständlich inne - und verlor ihn 2005 an BMW. 2011 zog auch Audi an den Schwaben vorbei. Mithilfe vieler neuer Modelle und einem neu aufgestellten Vertrieb in China setzte sich Mercedes 2016 wieder an die Spitze der drei Dauerrivalen.
Hinsichtlich des Konzernabsatzes lag Daimler tatsächlich hinter BMW. Die Marken Mercedes Benz und Smart, die zu Daimlers Pkw-Sparte gehören, setzten gemeinsam knapp 2,44 Millionen Fahrzeuge ab - 0,6 Prozent mehr als im Vorjahr.
Die Autobauer betonen selbst seit geraumer Zeit, dass angesichts des Branchenumbruchs hin zum vernetzten Fahren reine Verkaufszahlen nicht mehr die wichtigste Messgröße seien. Stattdessen spielten Renditen und wachsende Umsätze mit neuen, digitalen Mobilitätsdiensten eine immer größere Rolle.
China bleibt zentraler Absatztreiber
Besonders begehrt waren 2018 erneut die SUVs. Mehr als ein Drittel aller Verkäufe kamen aus dem Geländewagensegment. Wichtigster Absatzmarkt war China. Dort stieg der Absatz der Marke mit dem Stern um rund elf Prozent. In den USA verkauften die Schwaben dagegen gut sechs Prozent weniger Autos. In Europa schrumpfte der Mercedes-Absatz um mehr als zwei Prozent. Importzölle Chinas auf Autos aus den USA, Modellwechsel und hausgemachte Probleme rund um die Umstellung auf den strengeren Abgasprüfzyklus WLTP bremsten den Absatz.
Die Aktien von Daimler sind im vergangenen Jahr heftig unter die Räder gekommen. Die Titel des Premium-Autobauers brachen auf Ein-Jahres-Sicht um gut 36 Prozent ein. Mit einer Dividendenrendite von fast acht Prozent scheint Daimler nun relativ attraktiv.
nb